Begriffslexikon: Strom & Gas

Willkommen in unserem Begriffslexikon, in dem wir komplexe Themen rund um Strom und Gas für Sie entmystifizieren. Egal, ob Sie mehr über Maßeinheiten, Leistung, unterschiedliche Brenngase oder Druckverhältnisse wissen möchten, unser Lexikon bietet klare und verständliche Erklärungen. Tauchen Sie ein in die Welt der Energie und verstehen Sie die Grundlagen, die unser tägliches Leben antreiben. Hier bei Netz Burgenland sind wir bestrebt, Wissen transparent und zugänglich zu machen.

Nahaufnahme einer Glühbirne, die das Thema Energie und Beleuchtung darstellt.

Begriffe und Fachausdrücke zum Thema Elektrizität

Sie möchten mehr über Maßeinheiten, Messgrößen oder elektrische Leistung und Arbeit erfahren? Unser Begriffslexikon zum Thema Strom erklärt alles von Energieeinheiten bis zu Abkürzungen. 

VVoltSpannung
AAmpereStromstärke
WWattLeistung= Spannung x Stromstärke
JJouleArbeit, Energie, Wärmeenergie= Leistung x Zeit
kkiloTausend= 1.000
MMegaMillion= 1.000.000
GGigaMilliarde= 1.000.000.000
TTeraBillion= 1.000.000.000.000
PPetaBilliarde= 1.000.000.000.000.000

Die elektrische Leistung wird in W (Watt) angegeben.

kWKilowatt= 1.000 W
MWMegawatt= 1.000 kW= 1.000.000 W

Die elektrische Arbeit wird in Wh (Wattstunden) nach der Formel Arbeit = Leistung [W] mal Zeit [h] angegeben.

Kilowattstunde= 1.000 Wh
Megawattstunde= 1.000 kWh= 1.000.000 Wh
Gigawattstunde= 1.000 MWH= 1.000.000.000 Wh

Um die verschiedenen Energieformen und Energieträger miteinander vergleichen zu können, ist eine einheitliche Maßeinheit notwendig.
Diese Maßeinheit ist das J (Joule). Früher wurde auch die cal (Kalorie) verwendet (1 cal = 4,1868 J oder 1 J = 0,2388 cal)

1 J1 Joule= 1 Ws= 1 J
kJKilojoule= 1.000 J= 1.000 J
MJMegajoule= 1.000 kJ= 1.000.000 J
GJGigajoule= 1.000 MJ= 1.000.000.000 J
TJTerajoule= 1.000 GJ= 1.000.000.000.000 J
PJPetajoule= 1.000 TJ= 1.000.000.000.000.000 J

EVU = Elektrizitätsversorgungsunternehmen
Privates oder öffentliches Unternehmen zur Erzeugung oder Verteilung elektrischer Energie zum Zwecke der entgeltlichen Abgabe an andere 

EPL = Engpassleistung
Die durch den leistungsschwächsten Teil begrenzte, höchstmögliche Leistung eines Kraftwerkes 

PSP = Pumpspeicherung
Verbrauch für Pumpspeicherung
 

Begriffe und Fachausdrücke zum Thema Gas

Sie interessieren sich für Brenngase, Druck, Temperatur oder Wärmemenge? Unser Lexikon der Gasbegriffe klärt Sie auf über Definitionen bis hin zu Hausanschluss und Gasinstallation.

Brenngase sind Gase oder Gasgemische, die in einem ganz bestimmten Mischungsverhältnis mit Sauerstoff oder Luft brennbar sind. Sie werden hauptsächlich zur Wärmeerzeugung oder für industrielle Zwecke eingesetzt. 
Brenngase sind z.B. Gas, Propan, Butan, Wasserstoff.

ist der Quotient aus Kraft und Fläche. 
p = F / A

Einheiten: Pascal (Pa) oder Bar (bar) bzw. Millibar (mbar).


Gasdruck
Der Überdruck des Gases gegenüber dem atmosphärischen Druck. Er setzt sich aus den Partialdrücken der Gaskomponenten einschließlich des Wasserdampfes zusammen.

Absoluter Druck
Quotient aus wirkender Kraft und Fläche des umschließenden Gefäßes bzw. der Leitung. Der absolute Druck setzt sich aus atmosphärischem Druck und Überdruck des Gases zusammen.

Luftdruck; atmosphärischer Druck; barometrischer Druck
Der von der umgebenden Luft auf die berührten Körper ausgeübte Druck. Er ist nicht konstant, sondern von der Höhenlage der Messstelle und den Druckverhältnissen der Atmosphäre abhängig

Überdruck
Die Differenz zwischen dem absoluten Druck und einem Bezugsdruck (meist Luftdruck).

Betriebsdruck; operating pressure (OP)
Druck, der in der Leitungsanlage unter normalen Betriebsbedingungen herrscht.

zulässiger Betriebsdruck; maximum operating pressure (MOP)
Maximaler Druck, mit dem die Leitungsanlage unter normalen Betriebsbedingungen betrieben werden kann.

Grenzdruck im Störungsfall; maximum incidental pressure (MIP)
Maximaler Druck, dem eine Leitungsanlage für eine kurze Zeit ausgesetzt werden kann, begrenzt durch Sicherheitseinrichtungen.

ist das Maß für den Wärmezustand eines gasförmigen, flüssigen oder festen Körpers. 
Einheiten: Kelvin (K) oder Grad Celsius (°C). 

Wasserdampftaupunkt
Die Temperatur, bei der im Gas enthaltener Wasserdampf bei gegebenem Druck zu kondensieren beginnt.

Gasmenge, Gasvolumen
Das unter gegebenen Zustandsbedingungen (Druck, Temperatur, Wassergehalt) gemessenes Volumen des Gases. Einheit: m³

Zustand eines Gases
Normzustand
Zustand eines Gases, gekennzeichnet durch die Zustandsgrößen:

  • Temperatur = 0 °C
  • absoluter Druck = 1013,25 mbar
  • Wassergehalt = 0 % (trocken)

Betriebszustand
gekennzeichnet durch die an der Messstelle (Zähler) oder Verbrauchsstelle (Brenner) tatsächlich auftretenden Zustandsgrößen von Druck, Temperatur und Wassergehalt.

Quantitätsbegriff für die Energieform Wärme.
Einheiten: Joule (J), Wattsekunde (Ws), Kilowattstunde (kWh)

Wärmewert
Sammelbegriff für Brennwert und Heizwert.
Der Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert wird durch die Verdampfungswärme des vorhandenen bzw. entstehenden Wassers gebildet. Ein Unterschied ist deshalb nur bei feuchten Brenngasen und Brenngasen, bei deren Verbrennung Wasserdampf entsteht, gegeben.
Einheiten: kWh/m³, MJ/m³ Symbol: H

Brennwert
Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung von einem Kubikmeter Gas im Normzustand frei wird, wenn die Temperatur des Brenngases vor dem Verbrennen und die seiner Verbrennungsprodukte 25 °C1) beträgt und sowohl das vor der Verbrennung im Brenngas bereits vorhandene als auch das durch die Verbrennung zusätzlich gebildete Wasser nach der Verbrennung in flüssiger Form vorliegt.
Einheiten: kWh/m³, MJ/m³ Symbol: Hs

Betriebsbrennwert
Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung von einem Kubikmeter Gas im Betriebszustand frei wird, wenn die Temperatur des Brenngases vor dem Verbrennen und die seiner Verbrennungsprodukte 25 °C1) beträgt und sowohl das vor der Verbrennung im Brenngas bereits vorhandene als auch das durch die Verbrennung zusätzlich gebildete Wasser nach der Verbrennung in flüssiger Form vorliegt.
Einheiten: kWh/m³, MJ/m³ Symbol: Hs,B

Heizwert
Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung von einem Kubikmeter Gas im Normzustand frei wird, wenn die Temperatur des Brenngases vor dem Verbrennen und die seiner Verbrennungsprodukte 25 °C1) beträgt und sowohl das vor der Verbrennung im Brenngas bereits vorhandene als auch das durch die Verbrennung zusätzlich gebildete Wasser nach der Verbrennung als dampfförmig angenommen wird. 
Einheiten: kWh/m³, MJ/m³ Symbol: Hi

Betriebsheizwert
Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung von einem Kubikmeter Gas im Betriebszustand frei wird, wenn die Temperatur des Brenngases vor dem Verbrennen und die seiner Verbrennungsprodukte 25 °C1) beträgt und sowohl das vor der Verbrennung im Brenngas bereits vorhandene als auch das durch die Verbrennung zusätzlich gebildete Wasser nach der Verbrennung als dampfförmig angenommen wird.
Einheiten: kWh/m³, MJ/m³ Symbol: Hi,B

1 In verschiedenen Normen werden auch andere Bezugstemperaturen für die Verbrennungsprodukte genannt.
 

Hausanschluss 
Der Hausanschluss ist nach GWG jener Teil des Verteilernetzes, der die Verbindung des Verteilernetzes mit den Anlagen des Kunden ermöglicht; er beginnt ab dem Netzanschlusspunkt des zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses über die Herstellung des Anschlusses bestehenden Verteilernetzes und endet mit der Hauptabsperrvorrichtung oder, sofern vorhanden, mit dem Hausdruckregler.

Ein allfälliger Hausdruckregler in der Anlage des Endverbrauchers ist Bestandteil des Hausanschlusses.  
Der Hausanschluss besteht somit aus

  • Hausanschlussleitung
  • Hauptabsperreinrichtung
  • Hausdruckregler sofern vorhanden (siehe ÖVGW Richtlinie G E 100, G E 151, G E 101, G E 110, G E 120, G B 111, G O 310).

Gasanlagen 
Sammelbegriff aller technischen Einrichtungen zur Verteilung und Verwendung des Brenngases nach der Hauptabsperreinrichtung.
Sie umfassen die Leitungsanlage inklusive aller Mess-, Regel- und Sicherheitseinrichtungen, nach der Hauptabsperreinrichtung bis zur Einmündung der Abgasführung in den Fang, bei Außenwandgeräten einschließlich der Ausmündung.

Leitungsanlagen 
Gesamtheit der installierten Leitungen und Bauteile (Rohre, Absperreinrichtungen, Druckregelgeräte, Zähler etc.) nach der Hauptabsperreinrichtung.

  • Innenleitung
    Der gesamte Leitungsteil nach der Hauptabsperreinrichtung.
  • Verteilungsleitung
    Teil der Innenleitung für ungemessenes Gas zwischen Hauptabsperreinrichtung und Gaszählereingang.
  • Steigleitung
    Leitungsteil einer Innenleitung, der von Geschoß zu Geschoß führt.
  • Anlagenzuleitung
    Teil der Verteilungsleitung zwischen der zu einer Wohn- und/oder Betriebseinheit gehörenden Absperreinrichtung (Sektionshahn) und dem Gaszähleranschluss.
  • Verbrauchsleitung
    Teil der Innenleitung für gemessenes Gas ab dem Gaszählerausgang bis einschließlich der Geräteabsperreinrichtung.
  • Geräteanschlussleitung
    Starrer oder flexibler Leitungsteil, der das Ende der Verbrauchsleitung (Geräteabsperreinrichtung) mit dem Geräteeingang verbindet.

Armaturen und Leitungseinbauten 
Absperreinrichtung 
Einrichtung zum Unterbrechen des Gasflusses in einer Leitung.

  • Hauptabsperreinrichtung
    Absperreinrichtung am Ende der Hausanschlussleitung, welche die Sperre der gesamten Innenleitung ermöglicht 
  • erdverlegte Absperreinrichtung
    In Sonderfällen eingebaute Absperreinrichtung in der erdverlegten Leitung.
  • thermisch auslösendes Absperrsystem
    Vorrichtung zur automatischen Absperrung des Gasflusses, wenn deren Temperatur einen vorgegebenen Wert überschreitet
  • Geräteabsperreinrichtung
    Einrichtung zum Absperren eines Gasgerätes.

elektrische Trennstelle; Isolierstück 
Bauelement, welches zur definierten Unterbrechung der elektrischen Leitfähigkeit der Leitungsanlage dient

Potenzialausgleich 
Der Potenzialausgleich beseitigt elektrische Potenzialunterschiede zwischen verschiedenen leitfähigen Anlageteilen oder zu fremden leitfähigen Anlageteilen

Mess-, Regel- und Sicherheitseinrichtungen 
In der Leitungsanlage eingebaute Einrichtungen, die zur Verbrauchsabrechnung und für den ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage notwendig sind, wie zB. Gaszähler, Gasdruckregler, Gasmangelsicherung, Druckwächter oder Filter

Gasmangelsicherung 
Einrichtung, die die Gaszufuhr bei unzulässiger Drucksenkung selbsttätig sperrt und eine Wiedereinschaltung erst dann ermöglicht, wenn sämtliche Absperreinrichtungen geschlossen sind und keine unzulässige Drucksenkung mehr besteht.

Schutzrohr 
Bauteil zum Schutz der Gasleitung gegen mechanische, thermische und chemische Einflüsse und/oder gegen das Eindringen von Gas in unbelüftete Hohlräume und/oder andere gefährdete Bereiche eines Bauwerkes.

Korrosion 
Die chemische oder elektrochemische Reaktion eines metallenen Werkstoffes mit seiner Umgebung. Sie bewirkt eine Schädigung des Werkstoffe.

Korrosionsschutz

  • passiver Korrosionsschutz
    Maßnahmen gegen Korrosionsschäden bei dem die Metalloberfläche durch Anstrich Beschichtung oder Umhüllung geschützt wird
  • aktiver Korrosionsschutz; kathodischer Korrosionsschutz
    Verfahren gegen Korrosionsschäden, bei dem die Metalloberflächen mit einem kathodischen Strom polarisiert und dadurch geschützt wird